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Telemonitoring bei Herzinsuffizienz

Im Projekt sekTOR-HF nutzen Patienten mit Herzinsuffizenz Curafida, um regelmäßig ihre Vitaldaten zu erfassen und an eine Gesundheitseinrichtung zu übermitteln.

Das Projekt

"sekTOR-HF" ist ein Innovationsfondsprojekt, das darauf abzielt, eine individualisierte, bedarfsorientierte, regionale Versorgung und Steuerung von Patienten mit Linksherzinsuffizienz aufzubauen und zu untersuchen. Ziel des Projekts ist es, die Sterblichkeit und Krankenhauseinweisungen durch eine optimale Versorgung und koordinierte Zusammenarbeit aller medizinischen Leistungserbringer zu reduzieren und die Lebensqualität der Patienten zu steigern.

Curafida dient im Projekt als zentrale Schnittstelle für die Erfassung und Auswertung von Vitaldaten, die Kommunikation zwischen Patienten und medizinischem Fachpersonal sowie die Koordination der Versorgung. In diesem speziellen Anwendungsfall wird Curafida für das Telemonitoring von Herzinsuffizienz-Patienten genutzt.

Die Herausforderung

Die Hauptzielgruppe des Projekts sind Patienten mit Linksherzinsuffizienz in den Regionen Rhön-Grabfeld und Marburg-Biedenkopf. Das Projekt zielt darauf ab, eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen allen medizinischen Leistungserbringern sicherzustellen und die Versorgung der Patienten zu optimieren.

Eine der größten Herausforderungen bei der Behandlung von Herzinsuffizienz-Patienten ist die Koordination der Versorgung zwischen ambulanten und stationären Leistungserbringern. Zudem fehlt oft eine kontinuierliche Nachbetreuung nach stationären Aufenthalten, was zu erhöhten Risiken und Wiederaufnahmen führen kann.

Es besteht ein dringender Bedarf an einer Lösung, die eine bessere Kommunikation und Koordination zwischen allen beteiligten Leistungserbringern ermöglicht. Eine Plattform, die Vitaldaten in Echtzeit erfasst und überwacht, kann dazu beitragen, die Versorgung der Patienten zu verbessern und gleichzeitig deren aktive Teilnahme an der Behandlung zu fördern.

Die Lösung

Die Implementierung von Curafida erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Kliniken und Forschungseinrichtungen. Die Plattform wurde speziell angepasst, um die Anforderungen des Projekts "sekTOR-HF" zu erfüllen. Dies umfasst die Integration von Funktionen zur Erfassung und Übermittlung von Vitaldaten sowie ein Aufgabenmanagement zur Erinnerung an anstehende Messungen und Termine.

Der Onboarding-Prozess der Patienten umfasst:

  1. Umfassende Schulung: Jeder Patient erhält eine Schulung für den Umgang mit den telemedizinischen Geräten sowie zum Selbstmanagement.
  2. Regelmäßige Vitaldaten-Erfassung: Patienten erfassen regelmäßig ihre Vitalwerte, wie EKG, Blutdruck und Körpergewicht, und senden diese via App oder Webportal an die zuständigen Ärzte und die Netzwerkstelle.
  3. Kontinuierliche Betreuung: Die Netzwerkstelle überwacht die Daten und stimmt bei Auffälligkeiten individuelle Behandlungsmaßnahmen mit den beteiligten Ärzten ab.

Vorteile für Patienten

Kontinuierliche Betreuung

Die Patienten werden durch speziell ausgebildetes Fachpersonal begleitet, das eng mit den behandelnden Haus- oder Fachärzten zusammenarbeitet. Dies stellt sicher, dass die Patienten zu jeder Zeit die bestmögliche Versorgung erhalten.

Selbstmanagement und Empowerment

Zu Beginn des Projekts erhalten die Patienten eine Schulung, wie sie ihre Vitalwerte selbstständig messen und dokumentieren können. Dies fördert das Verständnis und die Motivation der Patienten, ihre Gesundheit aktiv zu managen.

Proaktive Gesundheitsüberwachung

Durch die regelmäßige Dokumentation ihrer Gesundheitsdaten gestalten die Patienten ihre Behandlung aktiv mit. Bei Auffälligkeiten stimmt die Netzwerkstelle individuelle Behandlungsmaßnahmen mit den behandelnden Ärzten ab.

Effiziente Überwachung und Steuerung der Versorgung

Curafida ermöglicht es Ärzten und der Netzwerkstelle, die Gesundheitsdaten der Patienten in Echtzeit zu überwachen. Dies hilft, frühzeitig auf gesundheitliche Veränderungen zu reagieren und sofortige Maßnahmen zu ergreifen. Über das Dashboard haben Betreuer und Netzwerkstellen jederzeit einen umfassenden Überblick über den Gesundheitszustand der Patienten.

Verbesserung der Kommunikation

Die Plattform fördert eine nahtlose Kommunikation zwischen Patienten, Ärzten und der Netzwerkstelle. Durch die Möglichkeit, schnell auf eingehende Daten zu reagieren, wird die Qualität der Betreuung erheblich gesteigert. Die Netzwerkstelle kann bei Auffälligkeiten sofort Kontakt mit den behandelnden Ärzten aufnehmen und individuelle Behandlungsmaßnahmen koordinieren.

Aufgabenmanagement und Erinnerungsfunktionen

Die integrierten Aufgabenmanagement- und Erinnerungsfunktionen stellen sicher, dass Patienten keine wichtigen Messungen oder Termine vergessen. Dies trägt dazu bei, die Compliance der Patienten zu erhöhen und die Effizienz der Versorgung zu verbessern.

Auswirkungen und Ergebnisse

Die Plattform ermöglicht eine effiziente Erfassung und Überwachung von Vitaldaten, was zu einer verbesserten Koordination und schnelleren Reaktion auf gesundheitliche Veränderungen führt. Die regelmäßige Nachbetreuung trägt dazu bei, unnötige Krankenhausaufenthalte zu vermeiden.

Statistiken (Stand Nov. 2023)

  • mehr als 200 Patienten in Betreuung
  • mehr als 750 Formulare bearbeitet und ausgefüllt
  • mehr als 42000 Messungen durchgeführt

Erhöhte Nutzerbeteiligung und Akzeptanz / Anwenderfeedback

Die Plattform verzeichnete eine hohe Nutzerbeteiligung und Akzeptanz. Bis heute wurden rund 220 Patienten für das Telemonitoring eingeschlossen. Das Feedback der Teilnehmer ist sehr positiv:

  • Ärzte und medizinisches Personal: "Wir bemerken, dass sich die Menschen sicherer fühlen und mehr Motivation entwickeln, etwas gegen ihre Erkrankung zu tun."
  • Patienten: "Die Projekt hat mir gezeigt, wie ich meine Herzinsuffizienz besser kontrollieren kann. Durch die regelmäßige Überwachung fühle ich mich sicherer und motivierter, meine Gesundheit zu verbessern."